Sie zählen zu den meistbefragten Fachgruppen der Welt: IT-Profis fehlen an allen Enden und Ecken, entsprechend interessiert ist man an ihren Ansichten und Meinungen. Aber auch wenn Entwickler*innen ein mobiles Völkchen sind und mit Unternehmen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, gibt es länderspezifische Unterschiede zwischen ihnen. Unsere Studie hat herausgefunden, worin die Unterschiede zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz bestehen – und die wichtigsten im Folgenden zusammengefasst.
Österreich: Menschlich muss es passen
Wenig Stress, gemütliche Atmosphäre und menschliche Anerkennung: In Österreich muss es für Developer vor allem gefühlsmäßig stimmen. Sabbaticals und Karenzmöglichkeiten stehen hier hoch im Kurs, das Privatleben wird streng getrennt und soll respektiert werden.
Ist es im Job mal langweilig, ist das hierzulande kein Problem: Man genießt die Ruhe und entspannt. Umgekehrt denken Entwickler*innen in Österreich schnell an einen Jobwechsel, wenn es mal stressig wird – und auch die Frustrationstoleranz für ineffiziente Arbeitsbedingungen ist niedrig.
Im Büro schätzt man den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen, die tägliche Routine und eine klare Trennung zwischen Arbeit und Privatleben. Und wenn es beruflich mal Erfolge zu feiern gibt, wünscht man sich eine Gehaltserhöhung, anderweitige Benefits oder auch nur ein einfaches „Danke“.
Unser Tipp für Arbeitgeber*innen in Österreich: IT-Fachkräften mit entspannten Deadlines und Projekten entgegenkommen und die Grenze zwischen Beruf und Privat hochhalten.
Deutschland: Die Karriere zählt
Fachliche Entwicklung, berufliche Anerkennung und die Möglichkeit, von überall aus zu arbeiten: In Deutschland zeigen sich die Befragten polyglott und stark karriereorientiert.
So wird hier die Unterstützung der persönlichen Weiterentwicklung sowie ein vielfältiges Aus- und Weiterbildungsangebot besonders geschätzt. Auch Flexibilität steht hoch im Kurs, besonders bei der Auswahl von Projekten sowie individuellen Arbeitszeiten und -orten.
Im Job wünschen sich Befragte in Deutschland vergleichsmäßig oft eine offene und tolerante Fehlerkultur und die Anerkennung des eigenen beruflichen Erfolgs. Die Achtsamkeit von Arbeitgebern sollte sich aber auch auf die körperliche Gesundheit von Arbeitnehmer*innen ausdehnen: Pendeln, laute Kolleginnen und Kollegen sowie fehlende Rückzugsorte empfindet man hierzulande als besonders störend bei der Arbeit.
Langeweile im Job ist hier hingegen seltener ein Problem: Diese versuchen deutsche Entwickler*innen am ehesten durch interessante Beschäftigungen in der Freizeit auszugleichen. Ein No-Go hingegen sind eine schlechte Arbeitsatmosphäre und fehlende Gehaltserhöhungen: In diesen Fällen sind Developer in Deutschland ganz schnell wieder weg.
Unser Tipp für Arbeitgeber*innen in Deutschland: Die Karriere von IT-Profis nach Kräften unterstützen und faire Gehälter sowie flexible Arbeitsbedingungen bereitstellen.
Schweiz: Sinn für die Gesellschaft schaffen
Professionelle Interaktionen und ein Job, der mit den eigenen Werten vereinbart werden kann: In der Schweiz weiß man um den eigenen Einfluss auf die Gesellschaft und schätzt den kompetenten Austausch mit Gleichgesinnten.
Wer Entwicklerinnen und Entwickler in der Schweiz für sich begeistern will, sollte daher verstärkt auf eine positive Firmenkultur und sinnhafte Tätigkeiten setzen. Ebenso schätzen es Befragte in der Schweiz, wenn man ihre berufliche Entwicklung mit bezahlten Abos oder Bücher zu Fachthemen unterstützt und sie ihre Kompetenz im Rahmen von Wettbewerben unter Beweis stellen können.
Ein großes No-Go hingegen ist Micromanagement: Wer seinen Entwickler*innen zu sehr auf die Finger schaut, könnte schon bald ohne IT-Fachkräfte dastehen. Auch Langeweile ist im Job ein rotes Tuch für die Schweizer Befragten: In dem Fall erkundigt man sich ohne großes Federlesen im eigenen beruflichen Netzwerk oder nimmt Anfragen von Headhuntern an.
Im Büro schätzt man die professionelle Umgebung und die Interaktion mit Kolleginnen und Geschäftspartnerinnen, auch wenn es mitunter laut werden kann und die Büroeinrichtung zum Teil als mangelhaft empfunden wird.